Zoologie
In der zoologischen Abteilung des Museums Teplice sind vor allem Vertreter der Vogelwelt (Aves) ausgestellt, die gegenwärtig für die Region nicht typisch sind, die aber in der Vergangenheit auf diesem Territorium auftraten, hier gejagt wurden oder charakteristische Vertreter der hiesigen Fauna waren.
Die Exponate in den Vitrinen werden durch Trophäen von Hoch- und Damwild ergänzt, die auf ähnliche Weise die größten Wirbeltiere der Region präsentieren. Zu diesen Arten können wir den Edelhirsch und das Birkhuhn dem Gebiet des Erzgebirges zurechnen, als Vertreter einer offenen Landschaft sind es die Rohrammer (Ortolan) und der Europäische Ziesel, und für das Gebiet des Böhmischen Mittelgebirges bei Teplice sind es der ausgesetzte Damhirsch, der Rehbock und das schon nicht mehr vorkommende Haselhuhn.
Die Exposition selbst ist trotz bemessener Räumlichkeit in fünf thematische Sektionen geteilt: 1) Raubvögel, die Dank ihrer Majestät, Flügelspanne, Art ihres Fluges und des seltenen Auftretens immer schon die Aufmerksamkeit der Menschen erregten und leider in ihnen auch das Verlangen erweckten und noch erwecken, sie zu besitzen, resp. zu erjagen. 2) Vögel des Waldes und der offenen Flur, von denen eine Reihe durch die Tätigkeit des Menschen aus unserer Region verdrängt wurde. 3) Vögel der Wasserflächen von Feuchtgebieten und näherer Umgebung (Flüsse, Bäche, Teiche, Tümpel, überflutete Schachteinbrüche – Pingen, geflutete Tagebaue – Abraumlöcher, wasserwirtschaftliche Reservoirs und Sümpfe) 4) Seltene Vertreter von historisch nachgewiesenen Fischen und Säugetieren in Nordwestböhmen 5) Jagdtrophäen ergänzen die Exposition über Beispiele von Jagdwild. Für das vorerzgebirgische Braunkohlenbecken sind überflutete Schachteinbrüche (Pingen) und Tagebaue (Abraumlöcher) typisch. Bäche gibt es reichlich, oft aber reguliert. An einigen wurden in der letzten Zeit wasserwirtschaftliche Staudämme errichtet (Všechlapy, Fláje, Jirkov, Přísečnice). Eine Talsperre ist auch am Fluss Ohře bei Nechranice. Das Erzgebirge ist reich an Torfmoorwasser. Menschliche Siedlungen entstanden in der entwaldeten Landschaft gleichzeitig mit dem Anlegen von Feldern, Wiesen und Weiden. In ihrer unmittelbaren Nähe wurden Obst- und andere Bäume gepflanzt und Gärten angelegt. Damit wurden Bedingungen für Tiergesellschaften geschaffen, die sich an den Menschen gewöhnten. Dieser Prozess setzt sich bis heute fort. Die Schwarzamsel z.B., die noch Mitte des vergangenen Jahrhunderts ein scheuer Vogel der stillen Auwälder war, drang allmählich in Dörfer und Städte vor. Einige Tiere, die ursprünglich an Felsen und in Baumhöhlen siedelten, gingen nun zu Gebäuden über. Zum Beispiel der Mauersegler, die Rauchschwalbe und die Mehlschwalbe, der Hausrotschwanz, die Schleiereule und in gewissem Maße auch der Steinmarder. Rauch- und Mehlschwalbe nisten bei uns schon überhaupt nicht mehr in freier Natur. Zum Menschen gesellten sich schon viele Arten, die zu uns durch den Transport verschleppt wurden – z. B. die Wanderratte. Die Artenvertretung von Wirbeltieren, die sich offen in der Landschaft aufhalten, wurde erheblich vom Menschen beeinflusst. Er veränderte wesentlich die Erdoberfläche durch Roden von Wäldern und Regulierung von Wasserläufen. Auf dem entwaldeten Boden sät er Feldfrüchte aus, setzt Hackfrüchte und stellenweise unterhält er einen Rasenteppich von Wiesen. Dort wo er nicht sät und die Erde nicht weiter bearbeitet, weidet er Haustiere, die durch das ständige Abweiden der jungen Wildwuchstriebe die Entstehung neuer Wälder verhindern.
Im Erzgebirge wird die offene Landschaft durch waldfreie Hochebenen mit Feldern und weitreichenden, oft versumpften Wiesen gebildet. Entlang der Wege wachsen Alleen mit Vogelbeerbäumen. Im Böhmischen Mittelgebirge wiederum sind es entwaldete Wiesenböschungen, Busch- und Steinbrachen, Weiden, Wiesen, Felder und Obstplantagen. Charakteristische Arten, die in der freien Flur unseres Gebietes leben, sind Rohrammer, Marder und früher auch Europäischer Ziesel.
In den höheren Lagen des Erzgebirges sind diese Arten weniger oder gar nicht vertreten. Die Wälder des Erzgebirges und des Böhmischen Mittelgebirges unterscheiden sich voneinander durch ihre Zusammensetzung und teilweise auch durch ihre Fauna. Der ursprüngliche Laub-Nadelwald des Erzgebirges (Fichten wuchsen hier nur in höheren Lagen, überwiegend über 800 m) wurden auf beträchtliche Weise in Fichten-Monokulturen umgewandelt. Auf den Hochebenen sind neben Wiesen und Feldern weiträumige Hochmoore mit Hakenkiefern, Birken, Vogelbeeren und absterbenden Fichten, die der Landschaft ihr charakteristisches Aussehen verleihen. Eines der weiträumigsten Hochmoore ist Novodomský rašeliniště in der Region Chomutov. Torfmoorgebiete sind große natürliche Wasserreservoire und speisen zahlreiche Bäche, die die wasserwirtschaftlichen Talsperren versorgen. Im letzten Zeitraum wurden die Wälder im Erzgebirge – namentlich die Fichtenbestände – durch Exhalationen aus Fabriken, Elektrizitätswerken und Braunkohletagebaue stark geschädigt.
Ing. Bohuslav Boček
- Schelladler (Aquila clanga)
- Wildkatze (Felis silvestris)
- Zoologische Exposition im Regionalmuseum Teplice
- Ulmenallee – denkmalgeschützte Bäume bei Duchcov