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Schlossinnenräume

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Die Expositionen des Schlosses bewahrten drei der ursprünglichen Salons, weitere zwei wurden 1994 ergänzt. Diese Zimmer gemeinsam mit dem „Rokokosaal“ präsentieren die Kulturgeschichte der hiesigen Region und die Kunstsammlungen des Regionalmuseums in Teplice. Sie sind im Hauptflügel des Schlosses untergebracht, der im 16. Jh. errichtet und in den Jahren 1751 und 1797 baulich angepasst worden war. Von der ursprünglichen Innenausstattung sind ein Ofen und die Fußböden aus der 1. Hälfte des 19. Jh. erhalten geblieben, die meisten Holzverkleidungen wurden bei größeren Umgestaltungen des Schlossinterieurs Ende des 19. Jh. installiert. Die Zimmer verdeutlichen den Kunststil des 19. Jh. im Zusammenhang mit konkreten historischen Ereignissen und Persönlichkeiten. Von den ursprünglichen Gemäldesammlungen des Schlosses wird vor allem eine Galerie von Familienporträts gezeigt, die auf Ereignisse hinweisen, die nicht nur die Geschichte des Adelsgeschlechts sondern ganz Europas verändert haben.

Musiksalon

Dieser Salon erinnert an die Besuche berühmter Meister der Tonkunst im Teplicer Schloss, es wird über ein Konzert F. Chopins vom 23.8.1829 berichtet, bei dem er über Themen von Werken berühmter Komponisten improvisierte, oder über ein Konzert von F. Liszt am 19.8.1853. Der Salon ist mit der ursprünglichen spätklassizistischen Holzverkleidung mit vier dekorativen Bildern, die vier Jahreszeiten darstellend, ausgestattet und wird durch einen venezianischen Kronleuchter aus der Werkstatt M. O. Testolinis ergänzt.

Blauer Salon

Die im historisierenden Stil der Jahre 1850 bis 1900 angefertigte Innenausstattung wurde gestalterisch dem Neurokoko-Stil und der blauweißen Farbigkeit des Meißner Porzellans angepasst, früher auch als Meißner Salon vorgestellt. In Meißen wurden der Ofen im Neurokoko-Stil und der üppig modellierte Kronleuchter hergestellt. Die Einrichtung des Zimmers wird durch Repliken von Vitrinen im Stile des französischen Rokokos der 2. Hälfte des 18. Jh. ergänzt. Die Porträts erinnern ebenfalls an die Zeit nach 1750. Das Bildnis Josef Clary –Aldringens (1728-1801) wurde von einem mitteleuropäischen Maler geschaffen. Die Fürstin Clary gehörte zum engeren Kreis um Josef II., dessen weitere Mitglieder das Aquarell eines Amateurmalers des 18. Jh. darstellt.

Rokokosaal

Ein dominierender Raum des Hauptflügels wurde nach 1751 der große Saal, an den sechs Zimmer mit Ausblick auf den Schlossplatz anschlossen. Die ursprüngliche Rokoko-Stuckverzierung des Saales wurde Ende des 18. Jh. und dann Ende des 19. Jh. überarbeitet. Damals ergänzte die Innenausstattung ein Kronleuchter, der in der Werkstatt des iranischen Meisters Giovanni Ongara entstanden war. Ursprünglich war der Saal mit Möbeln ausgestattet und an den Wänden befanden sich große Porträts. Im Saal fanden literarische und musikalische Salons statt, an denen bedeutende Kurgäste teilnahmen. Die Europäische Union unterstützte im Jahre 2002 durch das Programm Phare CBC ein Projekt des Regionalmuseums in Teplice zur Rekonstruktion des Rokokosaales. Die Gesamtkosten der Rekonstruktion betrugen etwa 1,5 Mill. CZK. Gegenwärtig wird der Saal wieder für Konzerte und festliche Zwecke genutzt.

Dr. phil. Bohuslava Chleborádová