Mineralogie
In dieser kleinen Exposition wird eine Auswahl von Mineralien einiger der wichtigsten und bekanntesten Fundorte in der weiteren Umgebung von Teplice präsentiert. Ausgestellt sind Minerale der bedeutendsten, bereits in der Vergangenheit abgebauten Erzlagerstätten des Erzgebirges in der Region Teplice
Grundstock der mineralogisch-geologischen Sammlungen des Museums Teplice war im Jahre 1897 eine Privatsammlung, die von dem Sammler und späteren Kustos A. H. Fassl abgekauft wurde. Danach erweiterte man die Sammlungen lange Zeit nur durch gelegentliche Geschenke, durch Tausch oder Kauf. Schon damals überwogen Mineralproben aus Teplice, dem Erzgebirge und Böhmischen Mittelgebirge. Das Anwachsen der Sammlungen war in der Zeit des 1. und 2. Weltkriegs eingeschränkt. Seit 1947 begann man sie dann auch durch eigne Sammlertätigkeit zu erweitern. Schrittweise entwickelte sich eine systematische Dokumentation vom Stadtgebiet Teplice, Erzgebirge, Kaiserwald/Slavkovský les, Tepler Hochland/Tepelská plošina, Duppauer Gebirge/Doupovské hory, Böhmischen Mittelgebirge und auch vom Nordböhmischen Braunkohlenbecken. Dank der Feldtätigkeit der ehemaligen Kustoden wurden die Sammlungen durch seltene und ästhetische Mineralproben aus vielen, heute bereits verschwundenen Lokalitäten und Fundstätten bereichert. Gegenwärtig sind Sammlertätigkeit und Feldforschung besonders auf das Gebiet des Böhmischen Mittelgebirges konzentriert. Der Sammlungsbestand der mineralogisch-geologischen Abteilung enthält heute etwa 20 000 Proben.
Von dieser Menge bilden die Mineraliensammlung etwa 10 000 Proben aus dem dokumentierten Bereich, von unseren und auch ausländischen Fundstätten mit gleichem oder ähnlichem Typ der Mineralisierung. Es gibt hier eine reichhaltige Kollektion, die die Sammlung im Sinne des mineralogischen Systems ergänzt.
In dieser kleinen Exposition wird eine Auswahl von Mineralien einiger der wichtigsten und bekanntesten Fundorte in der weiteren Umgebung von Teplice präsentiert. Ausgestellt sind Minerale der bedeutendsten, bereits in der Vergangenheit abgebauten Erzlagerstätten des Erzgebirges in der Region Teplice, wie Cínovec, Krupka, Vrchoslav und Moldava. So können wir die herrlichen und glänzend schwarzen Kristalle (Graupen) des Zinnerzes Kassiterit bewundern, die reichhaltigen blättrigen Kristallgruppen des Lithioglimmers Zinnwaldit, wunderschöne Quarzkristalle, buntfarbige kubische Fluorit-Kristalle, die winzigen Kristalle des seltenen Minerals Stolzit, gelbbraune Kristalle des Scheelits, silbrige Blätter des Molybdänits, große Kristalle des Wolframits, das Silber führende Akantit und Galenit, farbige Sekundärminerale (Malachit, Azurit, Mimetesit, Olivenit usw.) und viele andere. Weiter sind hier fossile und auch seltenere Minerale aus verschiedenen und heute schon meist nicht mehr existierenden Schächten oder Großtagebauen des Nordböhmischen Braunkohlenbeckens vertreten. Sehenswert davon sind sicher versteinertes Holz, in Gestalt und Farbe variierende Kristallgruppen des Gipses, die goldgelben Kristalle des Markasits und Pyrits, die bläulichen Schichten des Hämatits, säulenförmige Limonite, kleine Kristalle des organischen Minerals Whewellit oder Proben des böhmischen Bernsteins Duxit. Eine weitere Gruppe wird von Mineralen des Vulkanits des Böhmischen Mittelgebirges gebildet. Hier haben ein deutliches Übergewicht die Höhlenminerale aus der Gruppe der Zeolithe, wie z.B. Natrolith, Apophylith, Analcim, Fakolit, Chabasit, Thomsonit, Phillipsit und auch das seltene Zeofylit. Gemeinsam mit ihnen treten auch Kristalle des Kalzits und Aragonits auf. Zu den interessanten Stücken gehören hier polierte Erzproben (Galenit, Sphalerit) aus den polymetallischen Lagerstätten von Roztoky.
Unter den ausgestellten Exponaten haben dann Minerale aus der nahen Umgebung von Teplice ihren besonderen Platz. Neben dem weltbekannten Aragonit aus Čičov, Augit aus Paškapole und Amphibol aus Lukov gibt es hier auch Proben von Kalzit und Aragonit aus Všechlapy, Opale aus Žichov und böhmische Granate (Pyrope) im Muttergestein aus der Umgebung von Třebívlice und Měrunice und eine Reihe weiterer. In dieser Gruppe von Exponaten dominieren ebenfalls die Minerale der Teplicer Thermalquellen Baryt und Kalzit. Die Exposition wird gelegentlich durch neue interessante Exponate erweitert, die durch eigene Tätigkeit oder in Form von Geschenken erworben wurden.
Die Exposition Mineralogie wird an der gegenüberliegenden Wand durch großflächige Fotos ergänzt, die an Beispielen einer ganzen Reihe ehemaliger und heute bereits rekultivierter Großraumtagebaue des Nordböhmischen Braunkohlenbeckens die allmähliche Veränderung der sog. Mondlandschaft dokumentieren.
Miroslav Radoň
- Mineralogisch-geologische Sammlungen
- Gips - Duchcov
- Fluorit - Krupka
- Baryt – Riesenquelle bei Lahošť